Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum # Salzburg/Austria

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Landgasthof Rechenwirt -
Wohlfühlen unweit der Stadt Salzburg

Prolog:

Rechenwirt Salzburg Glasenbach. Dr. Michael Populorum ist "Der Pfannengucker"Der Rechenwirt liegt zwar schon ausserhalb der Gemarkung der Stadt Salzburg, ist aber sowohl mit den Öffis (Obus und S-Bahn "Salzburg Süd") als auch mit dem Auto sehr gut zu erreichen. Der Pfannengucker hat den Rechenwirt auch schon mehrmals auf Schusters Rappen, per pedes also, aufgesucht. Von der Stadt her immer am Salzachufer entlang und wer flott geht, kann sich nach ca. 1 Stunde schon lukullisch verwöhnen lassen und man hat dann kein schlechtes Gewissen mehr kräftig zuzulangen, hat man doch die Energien schon prophylaktisch beim Anmarsch verbrannt.

In früheren Jahren war der Pfannengucker (als er noch nicht so in die Pfannen guckte und noch studierte) ein paar Mal beim Rechenwirt eingekehrt, von der Nawi aus war man ja gleich dort und Dozent Erich Stocker kehrte auch gerne dort ein und so konnte man das verbinden. Jahrzehnte vorher war der Rechenwirt schon regelmässiges Ziel meiner damals noch jugendlichen Oma Gusti Populorum, wie sie mir mehrmals erzählte. Oftmals am Sonntag spazierte die ganze Familie Svata mit ihrem Familienoberhaupt an der Spitze (er war Gendarmerie-Obrist und Postenkommandant von Glasenbach) vom Glaser Dörfl zum Rechenwirt und es gab für die Kinder Würstel und ein Kracherl - für eine Familie mit 5 Kindern war das damals richtiger Luxus.

Seit letztem Jahr (oder sind es schon 2?) hat der Rechenwirt einen neuen Pächter, den Herrn Röck, den der Pfannengucker schon vom Hammerwirt in Oberalm kennt. Dort kehrt der Pfannengucker speziell im Sommer gerne ein, denn zum sehr guten Essen kann man im Sommer den wirklich traumhaften Garten geniessen (einer der schönsten in der Umgebung von Salzburg). Nun braucht der Pfannengucker zwecks gutem und preiswertem Essen nicht mehr so oft nach Oberalm zu fahren, sondern kann sich beim Rechenwirt verwöhnen lassen.

Die Küche:

Wenn man den Gasthof betritt so fällt als erstes (positiv) der freie Blick in die Küche auf - diese Transparenz signalisiert für den Pfannengucker auch, dass man hier nichts zu verbergen hat. Mittags wochentags wird ein 3-Gänge-Menü um 7,90 angeboten, zusätzlich noch ein "Quicki (Tagesgericht) um 4,90.

Nach einem Spaziergang entlang der Salzach angekommen bestellte sich der Pfannengucker das Tagesmenü. Die Grießsuppe mit viel Schnittlauch und Eifäden vom Legieren schmeckte herrlich und man musste nicht nachwürzen. Danach wurde ein Pariser Schnitzel gebracht, das tadellos zubereitet war. Man merkte, es wurde richtig bearbeitet, bevor es in die Pfanne kam - neben der Qualität des Fleisches, die beim Kauf zu beachten ist, muss man ein Schnitzel auch mit den Plattiereisen bearbeiten, sprich richtig klopfen. Leider wird das nicht überall so wie beim Rechenwirt beachtet, sehr zum Ärger des Pfannenguckers (die Folge: unregelmässig dicke Schnitzel, "kraterförmige Fladen"). Das Pariser war butterweich und der dazu gereichte Reis war genau auf den Punkt. Die Marmelade (also kein Sakrileg mit Ketchup oder gar Mayo) war nicht nur als ein kleiner Klex sondern richtig ausreichend vorhanden.

Als Nachspeise gab es einen Topfenstrudel, der mit frischen Erdbeeren und einer Apfelspalte als Deko auch fürs Auge gut hergerichtet war. Der Strudel war gut, einzig der Schlag war etwas wässrig. Nach dem Weissbier zum Hauptgang (König Ludwig) genehmigte sich der Pfannengucker zum Dessert noch ein Achterl Roten, nämlich den Hauswein (Zweigelt) vom Weingut Moser aus der Region Neusiedlersee. Der Wein wurde in einem adäquaten Glas serviert, dazu gab es ein kleines Glas Wasser. Das mit dem Wasser hat sich ja zwischenzeitlich herumgesprochen, vor allem seit man als Autofahrer alkoholmässig immer mehr bevormundet wird. Der Wein war harmonisch und kostete 2,20 (genauso wie der Grüne Veltliner aus NÖ). Die Flaschenweine bewegen sich knapp über 20 Euro, sind also nicht überteuert, wenn man dafür bspw. einen Blaufränkischen vom Iby aus Horitschon oder einen Carnuntum Cuvee vom Markowitsch angeboten bekommt.

Ein ander Mal genoss der Pfannengucker das Menü in Form einer Kümmelrahmsuppe, danach ein "Thai-Wok im Reisring" und als Dessert Heidelbeertatscherl. In Summe sehr gut, auch wenn der Thai-Wok etwas "bodenständiger" schmeckte als beim Yaoyao oder Bangkok. Die Heidelbeertatscherl hätten sich etwas mehr Früchte und weniger Mehl verdient. Als "Quicki" gab es an diesem Tag Tiroler Gröstl mit Ei.

Das Essen wurde von einer netten Kellnerin im Dirndlkleidl serviert. Und der Tischkultur wird auch gehuldigt im Rechenwirt - auf jedem Tisch war eine Vase mit einer frischen Rose und ein Tischlicht brannte. Der Tisch war mit 2 feinen ockerfarbigen Tischdecken perfekt gedeckt. Auch die Gewürze waren vorhanden sowie eine kleine aber feine Weinkarte sowie ein Infotäfelchen, wo die ganzen Aktivitäten im Rechenwirt aufgeschrieben standen. Und von denen gibt es eine Menge.

Sonntags gibt es als Tagesschmankerl immer Gefüllte Kalbsbrust auf der Karte. Einmal genoss sie der Pfannengucker als Hauptgang im sonntäglichen 3-Gänge-Menü um 10,90. Die Fritattensuppe war bestens, kräftig und würzig, man kriegt keine Sehnsucht nach einem Maggi wie in vielen Wirthäusern, wo immer öfter so langweilig ungewürzt gekocht wird. Die Suppe kam prompt, dann allerdings gab es Stau in der Küche. Die Köche und Gehilfinnen werkten zwar im Akkord, aber zusätzlich zur Gaststube war der grosse Saal mit mehreren Geburtstagen sowie einer Hochzeit propenvoll und so dauerte es mehr als 1/2 Stunde, bis die Kalbsbrust kam. Das kann zwar einmal vorkommen, sollte aber nicht zur Regel werden. Die Kellnerin reagiert aber perfekt, als sie merkte, es dauert und dauert und der Pfannengucker wird langsam ungeduldig - sie brachte als gratis Zwischengang eine gemischte Salatschüssel und hinterher wurde der Pfannengucker auch noch auf einen Kaffee eingeladen. Das nennt der Pfannengucker Kundenorientierung, ein Lob auf diese unkomplizierte aber wirkungsvolle Vorgehensweise des Personals.

Die gefüllte Kalbsbrust (nicht zu unrecht als die "hohe Schule der Hausfrauenkunst" genannt) schmeckte hervorragend, das Fleisch war reichlich vorhanden und richtig mürbe. Die Fülle ohne Tadel und auch die Sauce. Einzig der Reis dürfte leicht angebrannt sein, es waren einige gröbere und schwer zu bearbeitende Brocken drinnen. Aber das dürfte wohl aufgrund der Überlastung in der Küche passiert sein. Als Nachspeise stand eine Joghurtterrine auf Früchtemosaik auf dem Menüplan. Da der Pfannengucker Joghurt nicht unbedingt haben muss fragte er nach einer Alternative. Unkomliziert konnte er sich ohne Aufzahlung oder Gebühr für eine Beilagenänderung (diese Unsitte in manchen Restaurants ist eine Frechheit) eine andere Nachspeise aussuchen. Die dann bestellte hausgemachte Malakofftorte war tadellos wenngleich auch eher untypisch aus Biskuitteig hergestellt.

Rechenwirt Salzburg Glasenbach. Dr. Michael Populorum ist "Der Pfannengucker"

Rechenwirt Salzburg Glasenbach. Dr. Michael Populorum ist "Der Pfannengucker"

Auszug aus der Speisekarte:

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Dreierlei Aufstriche mit Schwarzbrot € 3,50

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Rote Rüben Carpaccio mit Kren  € 5,90

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Hausgemachte Sulze mit Kernöl € 4,90

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Gänseleberpastete mit eingelegten Birnen € 4,90

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Tafelspitzsuppe mit Fritatten oder Grießnockerl oder gebackenem Leberknödel € 2,90

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Knoblauchrahmsuppe mit Schwarzbrotwürfel € 2,90

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Saftgulasch vom Salzburger Jungstier mit Serviettenknödel € 8,20

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Wiener Schnitzel vom Schwein mit Petersilerdäpfel und Salat € 9,90

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Faschierte Laibchen auf Schwammerlsauce mit Erdäpfelpüree € 8,90

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Gefülltes Schnitzel im Kürbiskernmantel mit Gemüse und Butterreis € 11,90

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Pasta mit Lachs und Blattspinat in Rahmsauce  € 11,90

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Gebratenes Zanderfilet auf Kürbisrisotto € 13,90

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Rigattoni all arrabiata € 6,90

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zahlreiche Nachspeisen, u.a. hausgemachte Torten

Im Rahmen der Fischwochen genoss der Pfannengucker noch eine Kresseschaumsuppe mit Lachsnockerl und Weißbrotwürfel (3,70), die lecker mundete und in einem grossen echten Suppenteller serviert wurde (und nicht in einer Moccatasse oder aschenbecherähnlichen Tasse wie vielerorts praktiziert). Danach kam eine Fischpfanne (12,90), bestehend aus je 1 Filet vom Wels und vom Zander, dazu ein Gemüsegröstl, das mit frischen grünen Frühlingszwiebeln verfeinert wurde.

 

Das Lokal, die Bedienung:

Es gibt eine Gaststube mit Schank gleich nach dem Eingang rechts gegenüber der Küche. Dort darf auch geraucht werden. Hinten gibt es dann einen grossen Saal, der den Nichtrauchern vorbehalten ist. Im Sommer sitzt man in einem gemütlichen Gastgarten. Die Bedienung ist freundlich und flink. Der Rechenwirt hat viele einheimische Stammgäste, die auch nur mal auf ein Achterl oder Bier vorbeikommen. Man merkt, man bemüht sich um Einheimische Gäste, auch in Form von diversen Aktivitäten und Veranstaltungen. Das ist gut so aber nicht selbstverständlich in Salzburg, im Gegenteil, in zahlreichen Lokalen der Innenstadt wird der Einheimische eher geduldet als hofiert.

Rechenwirt Salzburg Glasenbach. Dr. Michael Populorum ist "Der Pfannengucker"

Fazit: Der Pfannengucker kann den Rechenwirt ruhigen Gewissens weiterempfehlen. Gute bodenständige aber auch kreative Küche, regionale Schmankerl und das in gemütlichem Ambiente und zu moderaten Preisen. Bleibt nur zu hoffen, dass der Wirt es schafft, sowohl beim Rechenwirt wie beim Hammerwirt für seine Gäste präsent zu sein - denn ein Wirt gehört ins Wirtshaus, sei es in die Küche oder ins Service, er muss mit seinem Gästen kommunizieren und sich nicht nur auf die Geschäftsführung beschränken, wie dies leider bei vielen "Gastro-Latifundisten" vor allem auch in der gehobene Gastronomie immer öfter anzutreffen ist.

Infos / Kontakt: www.rechenwirt.at

Haben Sie Infos bzw. Anregungen? Dann schreiben Sie dem Pfannengucker! derpfannengucker@populorum.de

Bericht von: Der Pfannengucker;  Lokalbesuch oftmals, letzter Lokalbesuch für diesen Testbericht im März 2011;    Bericht erstmals online publiziert: März 2011;

Ergänzungen: April: Mittagsmenü Karfiolsuppe, Gebratener Lachs mit Kartoffel und Gemüse, Schokocreme mit Schlag. Alles tadellos, Lachs grosse Portion. Der Becher mit der Creme wurde auf einem mit Früchten, Staubzucker und Schokospritz dekoriertem Teller serviert. Auch beim günstigen Mittagsmenü wird auf die Optik Wert gelegt.

Nachtrag Ostern 2011: Alles rund ums Osterlamm und Kitz. Ostermenü mit 13,90.- für 3 Gänge auch günstig. Das Cordon Bleu sehr gut und reichhaltig das Fleisch aber auch die Pommes. Der Salat reichlich in schöner Schale, nur das Dressing etwas langweilig. Das meinte auch die Begleiterin des Pfannenguckers, die ansonsten mit der Tafelspitzsuppe mit Fritatten und dem Grillteller sehr zufrieden war.

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Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum # Salzburg/Austria

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Last modified  Montag, 06. Januar 2014 13:33:57 +0100
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