Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum # Salzburg/Austria

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Das Lendplatzl in Graz -
gute authentische (steirische) Küche

Heute zog es mich nach meiner Ankunft mit dem Intercity-Bus von Klagenfurt wie schon des öfteren schnurstracks ins Lendplatzl. Was immer die Tageskarte auch anzubieten wird, ich habe mir vorgenommen, ein steirisches Backhendl zu bestellen. Während es zuhause in Salzburg angeblich regnete, war hier in Graz Gastgartenwetter und der zwar dem Verkehr ausgesetzte aber liebevoll gestaltete Gastgarten war auch gut besucht.

Wie doch die Zeit vergeht, bei meinem letzten Besuch waren die Weinranken noch grün gewesen und heute goldgelbbraun, die Zeit der Ernte verkündend.

Ich bestellte bei der netten jungen mit einem Dirndl mit ausgesprochen bunter Schürze gekleideten Kellnerin eine Kürbiscremesuppe und ein Backhenderl und wollte dazu gerade die Beilagen ordern, als sie meinte, zum Menü heute am Samstag gibt es Backhendl. Gut, also nahm ich das Menü mit einer Kartoffelcremesuppe, einem Backhenderl mit Salat und als Nachtisch noch einen Obstsalat. Das ganze um 7,90 – da kann man wahrlich nicht meckern. Zusätzlich orderte ich Fritten, die ich immer als Beilage zu einem Henderl (gebraten wie gebacken) schätze.

Gasthaus Lendplatzl Graz - Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum

Als Getränk ein Gösser Mischbier, also hell und dunkel gemischt, welches auch prompt in einer schönen Biertulpe gebracht wurde. Diesbezüglich haben die Steirer bspw. den Salzburgern und Oberösterreichern was voraus, diese Tulpen sind wahrlich edel speziell gegenüber diesen seit einigen Jahren geläufigen Bierpokalen – ich habe bei diesen Gläsern von Stiegl und Zipfer immer das Gefühl aus einer Blumenvase zu trinken.

Die Suppe war ein Gedicht, sämig und vor allem hatte sie zahlreiche Kartoffelstücke als Einlage drinnen, die hervorragend schmeckten. Zum Geschmack trug sicher auch der dezent verwendete Kümmel bei – K & K Kartoffel und Kümmel, eine harmonische Ehe in der Küche, leider viel zu selten in Wirtshäusern anzutreffen.

Das Backhenderl in 5 Stücke tranchiert schmeckte gut, ein bisschen mehr Brustfleisch hätte ich mir gewünscht. Das Hendl war mit Haut zubereitet, was es etwas saftiger macht als wie die Zubereitung ohne Haut. Wenn man á la carte bestellt hat man die Auswahl das Hendl mit oder ohne Haut zu bestellen.

Der gemischte Salat hatte einen grünen Überhang, Eisbergsalat dominierte die Schüssel, aber er war in Ordnung, ein bisschen ein pikanteres Dressing hätte sich der Pfannengucker gewünscht. Die Fritten hingegen waren ausgezeichnet und auch vom Preis her fair – es wurden nur 1,80 Beilagenaufpreis verrechnet. Das Mischbier quantierte übrigens mit 3,40.

Der Fruchtsalat, in einem kleinen Nirosta-Eisschälchen serviert, war hausgemacht und sehr erfrischend – alleine schon die frischen steirischen Zwetschken signalisierten den im positiven Sinn krassen Unterschied zu diesen vorgefertigten Fruchtsalatmischung á la Chinarestaurant.

Gasthaus Lendplatzl Graz - Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum

Am Gang zur Toilette, wo man auch einge historische Infos zum Gasthaus an der Wand lesen kann, war zu erkennen, daß auch innen reger Betrieb herrschte – die eine wohnzimmerartige Gaststube mit Teppich am Boden war gut besucht.

Ergänzung März 2013:

An einem Samstag im März kehrte der Pfannengucker wieder im Lendplatzl ein und während man in Salzburg eher zuhause blieb weil es schüttete konnte der Pfannengucker im Gartl des Lendplatz einkehren - vorerst zumindest. Er war nicht allein, so wie die ersten Schneekatzen des Landes nach draussen drängen so auch ein paar Menschlein, die zum ersten Mal im Jahr im Freien speisen und trinken wollten. Löblich dass es im Lendplatzl auch am Samstag ein Menü gibt - warum zieren sich die meisten Wirtshäuser anderwärtig so damit, auch am Samstag ein günstiges Menü anzubieten?

Gasthaus Lendplatzl Graz - Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum

Der Pfannengucker entschied sich für das Menü, welches nach wie vor 7,90 kostet. Die Fritattensuppe war ohne Schnickschnack (wie sie der Pfannengucker einst bei Haubenköchin Maier in Filzmoos erleben konnte/mußte, die war ob der vielen Zutaten eher als Eintopf zu titulieren), nein einfach aber gut und mit dickeren bissfesten Streifen, die unzweifelhaft hausgemacht waren.

Gasthaus Lendplatzl Graz - Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum

Dann wurde von einer der freundlichen Serviertöchter - alle in farblich unterschiedlichen Dirndlkleidern - der Hauptgang gebracht. 2 Stück gebackene Hühnerschnitzerl, dünn wie sie der Pfannengucker schätzt, dazu Reis und ein gemischter Salat. Der Salat war der Jahreszeit und dem Credo der Regionalität angepasst - Eisberg, Kartoffel lauwarm, Streifen von Karotte und Sellerie, dazu ein Kernöldressing.

Gasthaus Lendplatzl Graz - Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum

Nach einem Stellungswechsel ins Innere des Lendplatzl (Gewölbe) ob einiger kräftiger Regentropfen wurde noch die Nachspeise kredenzt. Es war ein hausgemachter kleiner Schoko-Bisquit-Würfel mit Schlag - ein würdiger Abschluß, zu dem sich der Pfannengucker ein Achterl Hauswein, einen Welschriesling bestellte. Ein einfacher aber guter Wein und mit 1,90 auch noch sehr günstig. Die Halbe Gösser kostete übrigens 3,30.

Gasthaus Lendplatzl Graz - Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum

Fazit:

Im Lendplatzl ist man gut aufgehoben und im Vergleich zum Krebsenkeller, den der Pfannengucker auch sehr gerne aufsucht, sind die Touristen (vor allem die Angelsächsischen und die mit den schmalen Augen) im Lendplatzl zur Freude des Pfannenguckers kaum anzutreffen. Gute Hausmannskost, faire Preise, innen wie aussen gut zum Sitzen und familiäre Atmosphäre, wo man immer wieder auch mit Einheimischen ins Gespräch kommt. Flinke und trachtig gekleidete Servierschwestern. Innen mehrere Räume. Auch auf Tischkultur wird Wert gelegt (Gmundner Keramik) und das mit Salz und Pfeffer in der Menage am Tisch stehende Maggi zeugt von Authentizität.

Infos / Kontakt: www.lendplatzl.at

Haben Sie Infos bzw. Anregungen? Dann schreiben Sie dem Pfannengucker! derpfannengucker@populorum.de

Bericht von: Der Pfannengucker; Lokalbesuch sehr oft; Lokalbesuch für diesen Testbericht (Teil 1) im September 2012; Teil 2 im März 2013

Bericht erstmals online publiziert: 15. März 2013;

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Last modified  Freitag, 15. März 2013 10:45:34 +0100
Autor/F.d.I.v.: Konsulent Univ. Lekt. Dr. Michael A. Populorum, 2001-2020 - Impressum/Copyright