Fast genau 1 Jahr nach dem
Treffen in München tagten Journalisten-Gewerkschafter und
Journalistenverbands-Funktionäre aus Österreich, Deutschland und der
Schweiz 2 Tage in Bern, um aktuelle Probleme der Medienschaffenden zu
erörtern und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Die Organisatoren des
diesjährigen Treffens waren die beiden Schweizer Verbände bzw.
Gewerkschaften Impressum sowie Syndicom.
Aus Österreich war die
Daseinsgewerkschaft Younion in Bern vertreten und zwar in Person
des Stv. Bundesvorsitzenden Medien Dr. Michael Populorum.

Redaktionsbesuch bei der "Berner
Zeitung" und "Der Bund"
Besonders im Fokus standen dabei
folgende Themenbereiche:
Wie schon in München ("Münchner
Erklärung") so mündete auch die Tagung in Bern in einem Statement an die
Öffentlichkeit und zwar im "Berner Appell". Die Pressemeldung dazu:

Bern, 12. Februar 2016
Berner Appell der deutschsprachigen Verbände und Gewerkschaften für
Medienschaffende
Für gute Arbeitsbedingungen und eine Stärkung des Service public in den
Medien
Die Medien müssen gestärkt werden in ihrer Rolle als „Wachhunde“ der
Demokratie. Sie erbringen damit eine wesentliche, öffentliche Aufgabe, die
anerkannt und gefördert werden muss. Der in letzter Zeit polemisch
geschürte Vorwurf der „Lügenpresse“ darf sich nicht einschleichen.
Entlarvend ist dessen historische, faschistische Herkunft. Wo es
Fehlleistungen der Medien gibt, sind sie vor die dafür zuständigen
Presseräte und Organe zu bringen. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die
Medienschaffenden ihrer Rolle gerecht werden wollen. In diesem
Zusammenhang warnen die Gewerkschaften auch davor, sich im
Interessenskampf der privaten Verleger gegen den öffentlichen Rundfunk
unreflektiert gegen den Service public (Auftrag zur angemessenen und
umfassenden Information der Öffentlichkeit) einspannen zu lassen.
Die Medienschaffenden müssen durch gute Gesamtarbeitsverträge geschützt
werden
Am besten lassen sich gute Arbeitsbedingungen für Journalisten durch
Tarif- oder Gesamtarbeitsverträge garantieren. Durch sichere
Anstellungsbedingungen können Medienschaffende sich auf die Qualität ihrer
Arbeit konzentrieren und damit ihre Rolle in einer demokratischen
Gesellschaft erfüllen. Wichtig sind nicht nur angemessene Gehälter und
existenzsichernde Honorare für freischaffende Journalisten, sondern auch
Rahmenbedingungen für eine freie Ausübung des Berufes.
Warnung vor der "Durchsetzungs-Initiative" der SVP
Die europäischen Journalisten-Verbände sind alarmiert über die möglichen
Auswirkungen der faktischen Entrechtungsinitiative der Schweizerischen
Volkspartei auf Journalisten. Medienschaffende ohne Schweizer Pass
riskieren die Ausschaffung aus der Schweiz durch eine gewissenhafte
Ausübung ihres Berufes, beispielsweise bei angeblicher Behinderung der
Polizei im Rahmen der Berichterstattung über Demonstrationen oder etwa bei
Recherchen, die nur durch Betreten privater Grundstücke durchgeführt
werden können. Redaktionsleitern oder Chefredaktoren ohne Schweizer Pass
droht gar die Ausweisung, wenn ein ihnen unterstellter Journalist
verurteilt wird.
Die Schwächung der Medienfreiheit findet nicht nur in der Schweiz statt.
Die Journalistenverbände verurteilen die Bestrebungen in immer mehr
europäischen Ländern zur Schwächung der Pressefreiheit, etwa in Ungarn und
Polen. Auch die Diffamierung der Medien durch populistische Bewegungen ist
unannehmbar.

Der Tarifgipfel der deutschsprachigen Journalistenorganisationen
Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz haben sich am 11. und 12. Februar in Bern zum Tarifgipfel der
deutschsprachigen Gewerkschaften und Verbände von Text- und
Bild-Journalistinnen und -Journalisten getroffen. Dabei haben sie sich
über die Arbeitssituation und die Vertragsbedingungen in den Medien
ausgetauscht. Sie diskutierten Stärken und Schwächen des Urheberrechts,
der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und der Mitsprache am
Arbeitsplatz in ihren Ländern.
Zum Tarifgipfel haben der
Journalistenverband impressum und die Mediengewerkschaft syndicom geladen.
Teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter von:
- Deutscher Journalisten-Verband DJV
- Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union dju in ver.di
- Younion Medien aus Österreich (vormals GdG-KMSfB)
- Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM
Kontakt:
Janine Teissl, impressum:
janine.teissl@impressum.ch
Stephanie Vonarburg, Syndicom:
stephanie.vonarburg@syndicom.ch
Andreas Künzi, SSM:
andreas.kuenzi@ssm-site.ch
Mein Dank gilt an dieser Stelle
den Veranstaltern aus der Schweiz für die ausgezeichnete Organisation,
beinhaltend auch eine Führung durch die Redaktion von Berner Zeitung und
Der Bund und am letzten Tag durch das Schweizer Bundeshaus. Danke Janine
Teissl von Impressum und Stephanie Vonarburg von Syndicom!

Übersicht journalistische Beiträge:
www.populorum.de/journalist.htm
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