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Neues aus der "Klosterküche" -
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Prolog: Im nördlichen Flachgau, von der Stadt Salzburg mit der Salzburger Lokalbahn im Halbstundentakt bestens zu erreichen, liegt Oberndorf, bekannt in aller Welt durch das Lied "Stille Nacht, heilige Nacht". Durch eine herrschaftliche und prächtige Eisenbrücke verbunden liegt jenseits der Salzach die Stadt Laufen, die weniger bekannt aber mit ihrer romantischen Altstadt doch einiges mehr zu bieten hat als der Allerweltsflecken Oberndorf. Das historische Gemäuer des im 17. Jahrhundert gegründeten Kapuzinerklosters beherbergt nach dem Auszug der letzten Mönche im Jahre 1993 seit 2001 das Restaurant Kapuzinerhof mit angeschlossenem Hotel und Seminarbetrieb. Innen vermitteln die mit dunklem Holz gekleideten Stuben Gemütlichkeit und Geborgenheit und im Sommer lässt sich im Klostergarten mit seinen Blumen und Kräutern auch sehr gediegen und vom hektischen Treiben jenseits der Mauer abgeschirmt in aller Ruhe speisen und trinken. Für besondere Anlässe steht noch der urige Klosterkeller offen.
Die Küche: Die Küche im Kapuzinerhof unterscheidet sich im positiven Sinn von der durchschnittlichen bayerischen wie österreichischen Küche. Nicht dass es keine Standardgerichte wie Schnitzel oder Schweinsbraten gibt, aber die Küche ist doch deutlich kreativer und orientiert sich an regionalen und saisonalen Gegebenheiten. So gliedert sich die Speisekarte u.a. auch in "Region & Tradition" sowie aktuell im Frühling "Speisen im Frühling". Im Sommer speist man ja unmittelbar neben dem alten klösterlichen Kräutergarten und so nimmt es nicht Wunder, dass auf Kräuter viel Wert gelegt wird. Heute am Sonntag machte der Pfannengucker wieder einmal mit der Salzburger Lokalbahn eine kulinarische Landpartie, stieg in Oberndorf aus, spazierte bei prächtigem Sonnenschein über die pompöse mit Triumphbögen ausgestattete Jugendstilbrücke von 1903 hinüber nach Laufen, liess den Traditionsgasthof Greimel diesmal rechts liegen und machte es sich im Klostergarten auf der Naturterrasse des Kapuzinerhofes gemütlich. Das Lokal war an diesem Tag propenvoll, hatten doch die Laufener Trachtenvereine an diesem Tag ihre Generalversammlung. Auch wenn das Essen ein bisschen dauerte, es lohnte sich zu warten. Als Vorspeise wählte der Pfannengucker "Bayerische Frühlingsrollen" mit feinem Spitzkraut, ausgelassenem Speck und scharfer Chiliwurst um € 7,50. Die Frühlingsrollen mundeten hervorragend und waren auch fürs Auge herrlich anzusehen, wobei ein grünes Pesto bestens mit den Rollen harmonierte. Portulak als Deko wie auch dann beim nachfolgenden Salat zur Hauptspeise unterstreicht, dass in dieser Küche nicht vorgefertigter Einheitsmischsalat vom c+c Markt in die Schüssel kommt. So schön die Vorspeise auch mundete und schon anzusehen war, so war der Preis doch etwas überhöht, war die Vorspeise doch wahrlich nur ein "Magendratzerl". Als Hauptspeise wählte der Pfannengucker das Klosterbiergulasch, das ihm schon von mehreren Gästen immer wieder empfohlen wurde. Das Fleisch war herrlich, genauso mürbe wie es der Pfannengucker mag ohne Fett oder gar Flaxen und Knorpeln. Dazu hausgemachte Spätzle (Nocken), die bissfest aber nicht hart waren. Die Sauce von guter Farbe und Konsistenz, ein bisschen "gschmackiger" hätte sie nach dem Empfinden des Pfannenguckers noch sein können, also etwas mehr Paprika und auch Kümmel. Der Salat bestand aus mehreren Sorten Blattsalat, darunter wiederum Portulak. Eine Zugabe von bspw. Rohner (Rote Beete) oder Kartoffel hätte nicht geschadet, detto ein bisschen ein intensiveres Dressing, welches etwas süßsäuerlich nach Zitrone schmeckte. Das Ehepaar am Tisch des Pfannenguckers orderte deshalb auch Essig und Öl, welches auch prompt gebracht wurde. Das Gulasch schlug mit 10,40 Euro zu Buche, das extra georderte Baguette wurde nicht verrechnet. Zum Essen labte sich der Pfannengucker an einem herrlichen und vor allem süffigen Mischbier, welches aus dem hellen Braumeister und dem dunklen Bier des Bürgerbräu Bad Reichenhall zusammengemischt wurde. Das Helle Braumeister kostet 2,70, das Dunkle 2,90, für die Mischung wird aber nicht 2,80 sondern 2,90 fakturiert. Ein anderes Mal genoss der Pfannengucker Schweinefiletmedaillons mit hausgemachten Käsespätzle mit frischen Röstzwiebeln, Preiselbeeren und dazu einen Salat um 13,90 (neuer Preis € 14,50, kleine Portion 13,50). Schmeckte herrlich und der Pfannengucker wurde auch satt. Auch tadellos die Bäckchen und Filetstücke vom Rind, welche sich der Pfannengucker vor einiger Zeit von der Winterkarte bestellte (14,20)
Auszug aus der Speisekarte:
Fazit: Der Kapuzinerhof ist - von den zahlreich dort gesichteten Einheimischen abgesehen - für Auswärtige noch ein Geheimtip. Innen sitzt man urgemütlich, aussen kann man das natürliche Ambiente des Klostergartens geniessen. Die Küche ist kreativ aber auch bodenständig, Regionalität und Saisonalität sind u.a. das Credo. Auch wenn es im Kapuzinerhof keine Dumpingpreise gibt so passt das Preis-/Leistungsverhältnis. Das Personal ist freundlich, wobei man bei stärkerem Besuch doch etwas Zeit einplanen sollte. Aber Essen und Trinken sind ja wesentliche Kulturgüter und die wollen in Ruhe genossen und nicht hektisch konsumiert werden. Infos / Kontakt: www.kapuzinerhof.de (mit Speisekarte) Haben Sie Infos bzw. Anregungen? Dann schreiben Sie dem Pfannengucker! derpfannengucker@populorum.de Bericht von: Der Pfannengucker; Lokalbesuch mehrmals, letzter Lokalbesuch für diesen Testbericht im April 2011; Bericht erstmals online publiziert: April 2011; Ergänzungen: -
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Last modified
Montag, 06. Januar 2014 13:40:25 +0100
Autor/F.d.I.v.: Konsulent Univ. Lekt. Dr. Michael A. Populorum, 2001-2020 -
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